Erste Hilfe bei Hund & Katze – im Notfall richtig reagieren

Wer sich einen Hund oder eine Katze anschafft, merkt schnell, dass der Vierbeiner vom Haustier zum Familienmitglied wird. Und ähnlich wie bei Kindern, kann es bei den felligen Mitbewohnern auch zu Notfallsituation kommen, bei denen sie auf Ihre Hilfe angewiesen sind. Damit Sie wissen, wie Sie bei Ihrem Haustier Erste Hilfe leisten können, wann Sie eine tierärztliche Unterstützung brauchen und wie Sie Situationen richtig einschätzen können, haben wir für Sie eine umfassende Übersicht zusammengestellt.

Ein Hund und eine Katze beim Tierarzt auf dem Behandlungstisch
Ein Hund und eine Katze beim Tierarzt auf dem Behandlungstisch

Erste Hilfe bei Hund & Katze – im Notfall richtig reagieren

Wer sich einen Hund oder eine Katze anschafft, merkt schnell, dass der Vierbeiner vom Haustier zum Familienmitglied wird. Und ähnlich wie bei Kindern, kann es bei den felligen Mitbewohnern auch zu Notfallsituation kommen, bei denen sie auf Ihre Hilfe angewiesen sind. Damit Sie wissen, wie Sie bei Ihrem Haustier Erste Hilfe leisten können, wann Sie eine tierärztliche Unterstützung brauchen und wie Sie Situationen richtig einschätzen können, haben wir für Sie eine umfassende Übersicht zusammengestellt.

In aller Kürze

  • Körpersignale kennen rettet Leben – Wer Atemfrequenz, Puls und Schleimhäute beurteilen kann, erkennt Notfälle schneller und hilft gezielt.
  • Hecheln bei Katzen = Notfall! – Während Hecheln beim Hund meist harmlos ist, bedeutet es bei Katzen akute Lebensgefahr – sofort zum Tierarzt!
  • Bei schweren Verletzungen zählt jede Minute – Nach Autounfall, Schock, starken Blutungen oder Knochenbrüchen sofort tierärztliche Hilfe holen.
  • Erste-Hilfe-Kurse für Tierhalter lohnen sich – Vorbereitung auf den Ernstfall kann entscheidend sein, um Leben zu retten.

Die Lage richtig einschätzen

Unsere Tiere können nicht sagen, wenn es ihnen schlecht geht – umso wichtiger ist es ihre Körpersignale zu erkennen. Ob Atemfrequenz, Puls oder Schleimhautfarbe: Wer die Normalwerte kennt und weiß, wie man sie prüft, kann im Ernstfall schnell reagieren und seinem Tier gezielt helfen. Besonders bei Katzen kann Hecheln ein ernstes Warnsignal sein. Die folgenden Hinweise helfen, Ruhe zu bewahren und gezielt handeln zu können.

Hecheln - bei Katzen ist ein akuter Notfall!

Bei einem Hund ist Hecheln grundsätzlich ein normales Verhalten. Hechelt Ihr Hund allerdings im Ruhezustand oder nachts, kann das auf Schmerzen, Stress oder eine Erkrankung hinweisen – lassen Sie dies abklären. Bei Katzen hingegen ist Hecheln immer ein Notfall – fahren Sie sofort zum Tierarzt oder in die Tierklinik.

Gesunde Schleimhäute

Gesunde Schleimhäute erscheinen meist rosa bis blassrosa. Um sie zu beurteilen, kann man vorsichtig das Zahnfleisch oder die Innenseite der Lippe ansehen. Beachten Sie jedoch: Bei manchen Tieren sind die Schleimhäute pigmentiert und dadurch schwerer zu beurteilen.

Atmung beobachten

Um die Atemfrequenz zu überprüfen, beobachten Sie das Tier am besten aus kurzer Distanz. Zählen Sie die Atemzüge in Ruhephasen anhand der Brustkorbbewegung.

Körpertemperatur messen

Die Körpertemperatur wird rektal, also im After, gemessen. Die Werte finden Sie unten in der Tabelle.

Puls fühlen

Der Puls lässt sich am besten an der Innenseite der Hinterbeine (Oberschenkelinnenseite) ertasten. Hier verläuft die Oberschenkelarterie, die Sie mit zwei Fingern fühlen können.

Kleiner Hund

37,5 - 38,5

80 - 120

20 - 30

Großer Hund

37,5 - 38,5

70 - 80

30 - 50

Welpe

38,5 - 39,5

120 - 160

15 - 40

Katze

38,0 - 39,3

110 - 130

20 - 30

In der Notsituation

Das Wichtigste im Notfall: Bewahren Sie Ruhe. Versuchen Sie, die Lage einzuschätzen – sowohl den Unfallhergang als auch den Zustand des Tieres. Je nach Schwere der Verletzung unterscheidet man zwischen verschiedenen Dringlichkeitsstufen. Diese reichen von Sekunden über Minuten und Stunden bis hin zu maximal 24 Stunden, innerhalb derer eine tierärztliche Versorgung erfolgen muss.

Erste Einschätzung: Woran erkennen Sie einen Notfall?

Einige grundlegende Fragen helfen Ihnen bei der Einschätzung:

  • Ist das Tier ansprechbar und bei Bewusstsein?
  • Reagiert es normal oder wirkt es benommen?
  • Versucht es, aufzustehen oder sich zu bewegen?
  • Falls es bewusstlos ist: Atmet es noch? Ist ein Puls fühlbar?

Je kritischer der Zustand, desto schneller ist tierärztliche Hilfe nötig – denn Tiere haben keinen Rettungsdienst. Wann muss sofort ein Tierarzt aufgesucht werden?

Suchen Sie unverzüglich eine Tierklinik oder -praxis auf bei:

  • Autounfällen
  • Anzeichen eines Schocks
  • Offenen Knochenbrüchen
  • Starken Blutungen
  • Tiefen Biss- oder Schnittwunden
  • Augenverletzungen

Informieren Sie die Praxis oder die Tierklinik, wenn möglich vorab telefonisch und bitten Sie eine weitere Person um Unterstützung.

So gelingt der sichere Transport:

Hunde: Auf der Rückbank liegend, stabil gelagert (Hals und Kopf frei), von einer zweiten Person gesichert. Bei Bedarf kann ein Brett oder eine stabile Unterlage verwendet werden.

Katzen: Nutzen Sie eine Transportbox oder wickeln Sie das Tier in ein großes Handtuch, um Verletzungen und Fluchtversuche zu vermeiden.

Gut vorbereitet: Erste-Hilfe-Kurs für Tierhalter

Besonders für Hundebesitzer ist ein Erste-Hilfe-Kurs für Tiere empfehlenswert. Dort lernen Sie:

  • Wie Sie die Atmung und den Kreislauf überprüfen
  • Wie Sie Atemwege freimachen und Fremdkörper entfernen
  • Wie Sie im Ernstfall beatmen und eine Herzmassage durchführen

Denn jede Minute zählt – gute Vorbereitung rettet Leben.

Beste Versorgung für Ihren Vierbeiner

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